Autor

FERENC MOLNÀR (1878-1952)

war ein ungarischer Schriftsteller und Journalist. Er gilt neben István Örkény als einer der bedeutendsten ungarischen Dramatiker des 20. Jahrhunderts.

Als Sohn eines jüdischen Chirurgen in Budapest geboren begann Molnár zunächst ein Studium der Rechtswissenschaften. Seine große Leidenschaft seit frühester Jugend war allerdings stets die Literatur, und so begann er bald professionell zu schreiben und als Journalist zu arbeiten.

Sein erster Roman, Az éhes város (Die hungrige Stadt), erschien 1901 und machte seinen Namen rasch populär.

Molnár’s Erfolg beruhte auf seiner angeborenen Empfindung für effektvolles Theater, dem Geist und Witz der Konversation und der glänzenden Dialogführung. In drei Jahrzehnten schrieb er allein an die dreißig Bühnenwerke, Schauspiele und Komödien, u.a.: Der Teufel (1907), Liliom (1909), Spiel im Schloss (1926), Riviera (1926), und Olympia (1927).

Mit Österreich verband Molnár eine tiefe Beziehung: In Wien fanden alle deutschen Erstaufführungen seiner Stücke statt, und hier fand er auch im Schriftsteller Alfred Polgar einen kongenialen Übersetzer und Bearbeiter seiner Werke. So geriet beispielsweise die ungarische Uraufführung von Liliom 1909 zu einem handfesten Skandal. Die Zuseher verließen reihenweise das Theater. Erst in der Bearbeitung Polgars, die 1913 im alten Josefstädter Theater aufgeführt wurde, eroberte das Stück die Bühnen in aller Welt und wurde schließlich zu Molnars größtem und nachhaltigstem Erfolg.