2005 – Kein Platz für Idioten

Das Stück im Rahmen der Sommertheathertage 2005 der Grenzlandbühne Leopoldschlag:

„Kein Platz für Idioten“

Die heurigen Sommertheatertage und das damit verbundene Festival „Grenzland“ der Grenzlandbühne Leopoldschlag waren ein voller Erfolg. Die Zuschauerzahl erreichte die neue Rekordhöhe von 2353 Personen.

Der Volksstückklassiker „Kein Platz für Idioten“ wurde unter der ausgezeichneten Regie von Alexander Schreiner – Steinberg und Rosi Vogtenhuber zu einem erschütterndem und tief aufwühlenden Kunsterlebnis für die Zuschauer. Der Autor Felix Mitterer, der extra angereist war, zeigte sich von den Leistungen der Mühlviertler sehr angetan und äußerte, dass er die weite Anreise aus Tirol keineswegs bereut habe.

Als besonderer Glücksgriff erwies sich die Verpflichtung des Auslandsösterreichers Helmut Lorin für die Rolle des Alten. Der Profischauspieler des Staatstheaters Stuttgart hatte die Rolle 10 Tage vor der Premiere (!) anstelle des schwer erkrankten Herbert Baum übernommen und bot trotz der kurzen Probezeit eine tadellose, überzeugende Leistung. Auch der siebzehnjährige Dominik Chalupar als Wastl stand seinem „Tati“ keineswegs nach.

Viel Applaus erhielten auch die hantige „Möllingerbäuerin“ Veronika Maria Damhofer, der aalglatte Bürgermeister Robert Traxler sowie die beiden „Gäste“ Erwin Wagner und Josef Haiböck und der gutmütig – hilflose „Gendarm“ Reinhard Knoll. Die Bühnentechnik und die Beleuchtung unter Manfred Preinfalk und Wolfgang Wagner waren wie gewohnt perfekt. Auch das Begleitprogramm war von hoher künstlerischer Qualität, allerdings hätte der Besucherandrang stärker sein können.

Die Ausstellung „Grenzland – Bilder darüber hinaus“ zeigte faszinierende und ergreifende bildnerische Werke von geistig behinderten Künstlern aus Oberösterreich und Tschechien. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Diakoniewerk Gallneukirchen, der Caritas für Menschen mit Behinderung, dem Kinderhilfswerk Arpida (Budweis, CZ) und dem Künstler Herrn Lippnig. Die Ausstellung wurde eröffnet von Frau Ulrike Schwarz (Die Grünen) und wurde musikalisch umrahmt von der Trommelgruppe des Diakoniewerkes Gallneukirchen.

Das Team der Grenzlandbühne hatte unter der Leitung von Johannes Pils und Rosi Vogtenhuber einen Kurzdokumentarfilm zum Thema „Was ist normal?“ erstellt, der im Rahmen des Kulturprojektes auf der Grenzlandbühne gezeigt wurde. Darauf folgte eine spannende und anregende Podiumsdiskussion zum Thema „Behinderung“ unter der Leitung von Supervisor Gerald Durstmüller. Schließlich fand auch noch eine Lesung mit Musik unter dem Titel „Wenn ich nicht wäre wie ich bin“ statt. Die Grenzlandbühne Leopoldschlag bedankt sich bei ihren treuen „Fans“ und allen Sponsoren und Gönnern und hofft auf weitere Zusammenarbeit im nächsten Jahr.

Leopoldschlag, von Leopold Pammer