2004 – Tagebuch eines Wahnsinnigen

Nachdem das bisherige Produktionsteam der Sommertheatertage seine Zusammenarbeit mit der Grenzlandbühne Leopoldschlag beendet hat, machten wir uns auf die Suche nach einer Möglichkeit, den so erfolgreich begonnenen Weg fortzusetzen.

Dabei sind wir nun fündig geworden:

Grenzlandbühne Leopoldschlag in Kooperation mit dem Landestheater Linz:
„Tagebuch eines Wahnsinnigen“
von Nikolai W. Gogol
mit Vasilij Sotke
Inszenierung: Alexander Schreiner – Steinberg

Der Leopoldschlager Kultursommer steht im Zeichen der EU-Erweiterung vom 1. Mai 2004. Das heurige Sommertheater bezieht seine Thematik daher mit der Dramatisierung von Nikolai Gogols Erzählung Tagebuch eines Wahnsinnigen aus Osteuropa. Gogol geht in seiner Novelle über das romantische Interesse am Künstler und der phantastischen Gestaltung des Wahnsinns hinaus, indem er den Wahnsinn des kleinen Beamten als Ausfluss seiner normalen Existenz darstellt. Der Prozess des Wahnsinnigwerdens ist paradoxerweise zugleich ein Prozess der Bewustwerdung und Vermenschlichung des kleinen Beamten. Ist der „normale“ Popriscin mit niedrigen und gemeinen Zügen ausgestattet, so gewinnt er im Zustand des Irreseins Einsicht in seine Lage und nimmt tragische menschliche Dimensionen an.

Es folgten die seit Jahren traditionellen Sommertheatertage, heuer mit einem Einpersonenstück von Nicolai Gogol „Tagebuch eines Wahnsinnigen“, gespielt vom russischen Landestheaterschauspieler Vasilij Sotke unter der Regie von Alexander Schreiner-Steinberg. Zur Premiere konnte zahlreiche Prominenz, darunter die Landtagspräsidentin Angela Orthner und die Staatssekretärin Ursula Haubner begrüßt werden. Die erschütternde und mitreißende Darstellung eines subalternen zaristischen Beamten und die bewusst karge und schlichte Inszenierung fanden allenthalben großen Beifall. Unser Aushängeschild ist der Bereich Sommertheater:

Nach fünfjähriger erfolgreicher Zusammenarbeit mit dem Sommertheatertage- Team aus Linz haben wir die Organisation und Ausrichtung der Sommertheatertage selber übernommen. Das Ziel bleibt gleich: anspruchsvolles Volkstheater im besten und ursprünglichsten Sinn für unsere Region zu bieten. In den 6 Jahren ihres Bestehens sind die Sommertheatertage Begriff für anspruchsvolles Volkstheater im besten und ursprünglichsten Sinn geworden. Unser Motto lautet: „Theater aus dem Volk für das Volk“.