Ein Schneider des Erfolges

Josef Haiböck weiß, wie man hinter den Kulissen erfolgreich die Fäden zieht. Seit 15 Jahren gibt es nunmehr die Grenzlandbühne Leopoldschlag, seit 14 Jahren ist er deren Obmann. Mit qualitativ hochwertigem Laientheater haben sich die ambitionierten Mühlviertler einen Namen bis weit über die Grenzen hinaus gemacht. Darauf ist Haiböck stolz. Auch wenn er sich in Bescheidenheit übt: „Es gibt viele gute Theater, und wir gehören eben auch dazu.“

Dazu, nämlich zum Theater, gehört aber mehr als ein Obmann, und das weiß Haiböck – darum lautet sein Grundsatz auch „Alleine bist du nichts, gemeinsam sind wir stark“. „Wir haben ein tolles Team in Leopoldschlag und – was ganz wichtig ist – auch viele Junge. Alleine hätte ich das alles nicht geschafft“, sagt der 62-Jährige.

Geschafft hat die Grenzlandbühne in den vergangenen 15 Jahren viel. Abseits von zahlreichen Produktionen (210 Vorstellungen mit 37.200 Besuchern) haben die Leopoldschlager mit dem Stück „Transfer/Odsun“, einer reinen Eigenproduktion, den Volkskulturpreis des Landes Oberösterreich erhalten.

Dem Theater ist Haiböck schon seit Jahrzehnten verbunden – seit 1966 steht er als Darsteller regelmäßig auf der Bühne, führte jahrelang Regie und übernimmt bei allen Produktionen nach wie vor die Gesamtleitung. Denn auch wenn es die Grenzlandbühne erst seit 15 Jahren gibt, Theater gespielt wird in Leopoldschlag schon seit mehr als fünfzig Jahren. Außerdem war Haiböck für den Amateurtheaterverband als Regionalreferent tätig.

Die Fäden zieht er aber nicht nur hinter den Kulissen der Grenzlandbühne. Das tat er auch 37 Jahre lang als Schneider und Chefankleider im Linzer Landestheater, wo er Abend für Abend für die Kostüme der Darsteller zuständig war.

Seit fünf Jahren ist er in Pension und hat nun endlich mehr Zeit für seine Frau und die Enkelkinder. „Die kommen noch vor der Grenzlandbühne“, sagt Haiböck. Die Enkerl werden wohl auch schon wissen, wie man an Opas Fäden zieht …

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