2007 – Besuchszeit

Das Stück im Rahmen der Sommertheatertage 2011 der Grenzlandbühne Leopoldschlag:

„Besuchszeit“

von Felix Mitterer

Der Einakterzyklus „Besuchszeit“ entstand aus Hörspielen, die alle im Laufe der 70er Jahre vom ORF-Studio Tirol produziert wurden. Die Uraufführung fand 1985 im Theater „Die Tribüne“ in Wien statt. In der Folge entwickelte es sich zu Mitterers meistaufgeführtem Stück und wurde in mehrere Sprachen übersetzt.

„Besuchszeit“ spielt im Krankenhaus, im Altersheim, in der Nervenheilanstalt und im Gefängnis. In jenen Anstalten also, in denen man Menschen unterbringt, die krank sind oder alt oder aufsässig oder kriminell. In jeder dieser Anstalten ist der Mensch ausgeliefert und entmündigt, in der einen mehr, in der anderen weniger. Vor allem ist der Mensch ausgeliefert, wenn er ein Mensch zweiter Klasse ist. Diejenigen, die Geld haben und Einfluss, die können sich wehren, die haben Privilegien. Die Mächtigen, die Einflussreichen und Wohlhabenden sind ausgestattet mit einer Zusatzversicherung für alle Lebenslagen.

Die Putzfrau im Krankenhaus, der Beamte im Altersheim, der Bauer in der Psychiatrie und die Ehefrau im Gefängnis, sie alle haben keine Zusatzversicherung, keine Privilegien, keine einflussreichen Freunde. Eingeschlossen sind sie zur Ohnmacht verurteilt. Aber auch die Besucher glauben nur, frei zu sein; Auch sie sind Eingeschlossene, Gefangene im gesellschaftlichen Zwang, können nicht aus ihrer Haut.

Felix Mitterer:
„Alle Figuren des Stücks haben reale Vorbilder. Der Mann und die Frau in „Man versteht nichts“ sind meinen Adoptiveltern nachgebildet.“

Präsentationsmappe Festival „Leben am Rande“ (PDF, 114 KB)